Oliver Blume, CEO Volkswagen Group, sagte: „In 2023 haben wir uns eine gute Basis erarbeitet. Unsere Baustellen kennen wir und gehen sie konsequent an, um das enorme Potential der Volkswagen Group zu heben. Mit begeisternden Produkten, einer konsistenten Strategie und einem klaren Fokus auf Umsetzung blicken wir zuversichtlich in das Geschäftsjahr 2024. Die Volkswagen Group geht aus einer Position der Stärke in das Langstreckenrennen der Transformation. Jetzt bereiten wir den Konzern für eine nachhaltig positive Entwicklung vor. Wie kein zweiter Hersteller können wir mit unserem breiten und stetig wachsenden Produktportfolio die Wünsche all unserer Kunden weltweit erfüllen. Diese Flexibilität ist ein echter Wettbewerbsvorteil, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.“
Robuste Ergebnisse und Performance Programme stabilisieren zukünftige Entwicklung
Die Volkswagen Group hat im Jahr 2023 in einem anspruchsvollen Umfeld robuste Ergebnisse erzielt und bewiesen, dass der Konzern mit seinen starken Marken verlässlich liefert. Die Auslieferungen sind um 12 Prozent auf 9,24 Millionen Fahrzeuge gestiegen, wozu alle Regionen ihren Beitrag geleistet haben. Mit einem Umsatz von 322,3 Milliarden Euro, einem Operativen Ergebnis von 22,6 Milliarden Euro sowie einem Nachsteuerergebnis von 17,9 Milliarden Euro hat die Volkswagen Group die Resilienz ihres Geschäftsmodells unter Beweis gestellt. Die Operative Umsatzrendite lag bei 7 Prozent, trotz erheblichen Gegenwinds aus der Bewertung von Rohstoffderivaten, die sich im Vorjahr noch positiv auf das Operative Ergebnis ausgewirkt hatten. Bereinigt um diese Bewertungseffekte erreicht das Operative Ergebnis 25,8 Mrd. Euro, was einer Marge von 8 Prozent entspricht. Der Netto-Cashflow des Konzernbereichs Automobile stieg auf 10,7 Milliarden Euro. Mit einer Nettoliquidität im Bereich Automobile von 40,3 Milliarden Euro zum Jahresende ist der Konzern finanziell sehr solide aufgestellt. Der Gewinn pro Vorzugsaktie ist um 2,26 Euro auf 31,98 Euro (+8 Prozent) gestiegen.
Die Eckdaten des Konzerns für das abgelaufene Geschäftsjahr und einen Ausblick für 2024 hatte die Volkswagen Group bereits am 1. März 2024 veröffentlicht.
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende von 9,00 Euro je Stammaktie und 9,06 Euro je Vorzugsaktie vor, was einer Steigerung von 0,30 Euro je Stamm- beziehungsweise Vorzugsaktie gegenüber den Vorjahreswerten entspricht. Die Ausschüttungsquote entspricht 28 Prozent.
Anteil elektrischer Fahrzeuge an den Auslieferungen kontinuierlich gestiegen
Im abgelaufenen Jahr hat die Elektrifizierung spürbar an Zugkraft gewonnen: Über alle Quartale hinweg ist der Anteil batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) an den Auslieferungen sukzessive gestiegen, mit einem Spitzenwert von rund 10 Prozent im vierten Quartal. Auf das gesamte Jahr gerechnet betrug der BEV-Anteil 8,3 Prozent – ein neuer Bestwert. In absoluten Zahlen lieferte die Volkswagen Group im vergangenen Jahr 771.100 vollelektrische Fahrzeuge aus. Das entspricht einer Steigerung um 35 Prozent gegenüber 2022, zu der alle Regionen beitrugen. In Europa hat der Konzern seine führende Position in diesem Segment damit erneut gefestigt.
Arno Antlitz, CFO & COO Volkswagen Group, sagte: „In einem herausfordernden Umfeld hat die Volkswagen Group 2023 robuste Ergebnisse geliefert. Hieran wollen wir in diesem Jahr anknüpfen. Der Konzern ist gut aufgestellt und operiert aus einer finanziell starken Position heraus. Auf dieser Basis werden wir unsere Transformation Richtung Elektromobilität und Digitalisierung konsequent vorantreiben. Damit wir nachhaltig erfolgreich bleiben, fokussieren wir uns in 2024 auf die Anläufe der neuen Fahrzeuge, die Senkung der Kosten, die stärkere Nutzung von Synergien im Konzern und eine regional robustere Aufstellung, auch durch fortgesetzt profitables Wachstum in Nordamerika.“
Investitionen erreichen in diesem Jahr ihren Höhepunkt und sinken danach
Der Konzern verfolgt weiterhin konsequent seine strategische Investitionsplanung, um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu erhöhen, seine Aktivitäten in den attraktivsten Wachstumsmärkten auszubauen und das gesamte Produktportfolio zu stärken. Durch verstärkte Nutzung von Konzernsynergien können gleichzeitig die Investitionen in der kommenden 5-Jahres-Planung für die Jahre 2025 bis 2029 auf 170 Milliarden Euro begrenzt werden. Dieser Betrag wird vor allem in neue Produkte, in die Stärkung der Regionen, in das Batteriegeschäft sowie in Plattformen für batterieelektrische Fahrzeuge und Modelle mit modernen, zunehmend hybridisierten Verbrennungsmotoren investiert werden. Die Investitionen sollen ihren Höhepunkt 2024 erreichen und sich danach bis 2027 dem Zielniveau von 11 Prozent des Umsatzes annähern.
Performance Programme mit nachhaltigem Ergebniseffekt
Die Volkswagen Group setzt das größte Ergebnisprogramm um, das im Konzern jemals angestoßen wurde, und strebt gegen Ende des Jahres 2024 einen nachhaltigen Effekt von mehr als 10 Milliarden Euro im gesamten Konzern an, auch um gegenläufige Effekte wie Inflation und gestiegene Kosten abzufedern. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf Leistungssteigerungs- und Kostensenkungsmaßnahmen. Es werden Material- und Produktkosten optimiert, Fix- und Fertigungskosten reduziert sowie Erlöse im Vertrieb und After Sales gesteigert.
Die über alle Marken hinweg entwickelten Performance Programme bieten eine dreifache Chance. Sie sollen nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns steigern und die Effizienz verbessern, sondern auch finanzielle Mittel freisetzen, um in Produkte und neue Geschäftsfelder zu investieren und die globalen Kundenansprüche langfristig zu erfüllen. Darüber hinaus tragen sie langfristig zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Standorten bei. Diese Programme werden kontinuierlich weiterentwickelt, um in einem sich dynamisch verändernden Markt erfolgreich agieren zu können.
Einführung der PPE-Plattform für mehr Leistung und Flexibilität
Erste Früchte der Neuaufstellungen zeigen sich mit dem Start der vollelektrischen Premiumplattform PPE, die für Leistung, Flexibilität und Skalierbarkeit steht. Nach dem Vorbild der MEB-Plattform ermöglicht die PPE-Plattform eine effiziente Nutzung von Synergien im Premium- und Luxussegment.
Das 2024 noch einmal deutlich aufgewertete Portfolio mit wichtigen Bestsellern wie Golf, Tiguan, Passat, Octavia, Superb, häufig mit moderner Hybridtechnologie, sowie die vollelektrische MEB-Familie stärken die Position des Konzerns weiter. Hinzu kommen komplett neue vollelektrische Modelle wie der Porsche Macan Electric und der Audi Q6 e-tron auf der Premium Platform Electric (PPE) sowie auf MEB-Basis der VW ID.7 und der ID.7 Tourer, der CUPRA Tavascan und der VW ID. Buzz mit langem Radstand.
Aufgrund der zahlreichen Produkthighlights rechnet der Konzern damit, dass die Auftragseingänge in Westeuropa in den kommenden Monaten gegenüber dem Vorjahr an Fahrt aufnehmen werden. Das gilt ebenso für die vollelektrischen Fahrzeuge, die bereits erhältlich sind und bei denen die Volkswagen Group mit einem gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich positiven Trend ins neue Jahr gestartet ist.
Die Volkswagen Group blickt insgesamt zuversichtlich in ein Rekordjahr der Modellneuheiten 2024, in dem dank leistungsfähiger Plattformen mehr als 30 neue Produktanläufe geplant sind. Getragen von einem starken operativen Geschäft plant der Konzern zudem weitere Investitionen in die Batterie-Aktivitäten und die Stärkung der Regionen.
Flexible Strategie
Die Volkswagen Group ist überzeugt: Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch. Während einige Länder fortgesetzt ein beeindruckendes Transformationstempo zeigen, entfaltet sich der Hochlauf der Elektromobilität in anderen Regionen weniger schnell als angenommen. Die Strategie der Volkswagen Group zeichnet sich daher durch Flexibilität aus. Während umfangreiche Investitionen in den Ausbau der Elektromobilität erfolgen, bleiben hoch kompetitive, effiziente und attraktive Modelle mit Verbrennungsmotoren in der Übergangsphase Teil des Produktangebots. Verbesserte und neue Plug-in-Hybride ergänzen in vielen Märkten das Angebot.
Alle Markengruppen tragen zur Entwicklung des Operativen Ergebnisses bei
Bei den Pkws erzielten alle Markengruppen im Jahr 2023 gute Ergebnisse. Nicht nur das Umsatzwachstum war stark, sondern auch das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen legte bereinigt um Effekte aus Rohstoffsicherungsgeschäften markenübergreifend zu.
Die Operative Umsatzrendite der Markengruppe Core (Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Škoda, SEAT/CUPRA) stieg auf 5,3 Prozent (3,6 Prozent), was vor allem auf den starken Umsatzanstieg von 21 Prozent auf 137,8 Milliarden Euro zurückzuführen ist. Mit diesem Operativen Ergebnis hat die Markengruppe Core einen wichtigen ersten Schritt in Richtung ihres strategischen Renditeziels von 8 Prozent gemacht.
Der Umsatz der Markengruppe Progressive (Audi, Lamborghini, Bentley, Ducati) stieg im Jahr 2023 auf 69,9 Milliarden Euro (+13 Prozent). Das Operative Ergebnis reduzierte sich auf 6,3 Milliarden Euro. Vor Bewertungseffekten insbesondere aus Rohstoffabsicherungen verbesserte sich das Operative Ergebnis auf 7,7 Milliarden Euro. Die Operative Umsatzrendite betrug 9,0 Prozent (12,3 Prozent). Bereinigt um die genannten Bewertungseffekte in Höhe von -1,4 Milliarden Euro, stieg sie auf 11,0 Prozent (10,6 Prozent) an.
Die Markengruppe Sport Luxury (Porsche) setzte ihre Erfolgsbilanz fort. Ihr Umsatz erhöhte sich auf 37,3 Milliarden Euro (34,6 Milliarden Euro), während sich die Operative Umsatzrendite trotz des Gegenwinds insbesondere aus gestiegenen Produkteinführungskosten und höheren Produktionskosten mit 18,6 Prozent auf Vorjahresniveau bewegte.
Das Operative Ergebnis des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen trug mit 3,8 Milliarden Euro zum Konzernergebnis bei, lag jedoch etwa ein Drittel unter dem hohen Vorjahresniveau. Grund ist die erwartete Normalisierung der Gebrauchtwagenpreise. In den Jahren 2021 und 2022 waren die Restwerte der Gebrauchtwagen aufgrund der halbleiterbedingten Engpässe bei Neufahrzeugen in bisher nicht gekannte Höhen gestiegen. Dass dieses Niveau nicht nachhaltig sein würde, hatte der Konzern frühzeitig erkannt und entsprechend geplant.
Die Markengruppe Trucks (TRATON: MAN, Scania, Navistar, Volkswagen Truck & Bus) konnte den Umsatz aufgrund eines höheren Volumens, eines positiven Markt- und Produktmixes, besserer Stückpreise sowie aufgrund von Wachstum im Bereich Fahrzeugservice auf 45,7 Milliarden Euro (39,5 Milliarden Euro) steigern. Die TRATON Gruppe verbesserte ihre Operative Marge deutlich auf 8,1 Prozent (4,0 Prozent) bei einem Operativen Ergebnis von 3,7 Milliarden Euro (1,6 Milliarden Euro).
Bei CARIAD sind die Einnahmen aus Vertragslizenzen um etwa 30 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro gestiegen, da die Software wie geplant in immer mehr Konzernfahrzeugen zum Einsatz kommt. Bei dem Operativen Ergebnis kam es in diesem Bereich geschäftsmodellbedingt zu Verlusten von 2,4 Milliarden Euro, da CARIAD wesentliche Vorleistungen für die zukünftigen Softwarearchitekturen erbringt, die über Lizenzzahlungen vergütet werden. Operativ hat der Konzern im Bereich Software den Fokus darauf gelegt, wichtige Produkte wie den Porsche Macan Electric und den Audi Q6 e-tron in diesem Jahr auf den Markt zu bringen.
Auch der Aufbau des Batteriegeschäfts macht weiterhin Fortschritte. Allerdings führen höhere Investitionen und die Kosten für den Aufbau von Teams in verschiedenen Ländern zu einem operativen Verlust von 0,4 Milliarden Euro sowie zu einem Netto-Cash-Abfluss von 0,8 Milliarden Euro. Dabei handelt es sich um Investitionen in die Batterie-Aktivitäten des Konzerns, die wesentlich für den erfolgreichen Hochlauf der Elektrofahrzeugproduktion sind.
Ganzheitlicher Ansatz im Bereich Nachhaltigkeit durch regenerate+
Die Volkswagen Group denkt Nachhaltigkeit ganzheitlich: im Sinne der Natur, der Mitarbeitenden, der Gesellschaft und des wertschaffenden Unternehmertums. Daher hat der Konzern eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie etabliert. Sie gilt konzernweit und ist die Basis für ambitionierte Nachhaltigkeits-Programme aller Konzernmarken.
Ein zentraler Hebel zur Reduktion von Emissionen ist der Hochlauf der Elektromobilität. Mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie setzt die Volkswagen Group 2024 wichtige Impulse und übernimmt Verantwortung. So treibt sie über alle Fahrzeugsegmente hinweg eine der ambitioniertesten E-Offensiven der Automobilbranche voran.
Die Produktion rückt dabei stärker in den Fokus. Die Volkswagen Group strebt schon 2040 die bilanzielle Klimaneutralität aller Produktionsstandorte weltweit an – 10 Jahre früher als geplant. Dabei sollen 90 Prozent aller Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2018 reduziert werden. Das will der Konzern zum Beispiel durch die Umstellung der Energieversorgung und Steigerung der Energieeffizienz erreichen. So soll bis 2030 der externe Strombezug aller Standorte inklusive China zu 100 Prozent aus CO2-neutralen Quellen stammen. Alle europäischen Standorte werden bereits heute zu 100 Prozent mit Grünstrom beliefert. Acht Werke in Europa werden bereits heute bilanziell CO2-neutral betrieben.
Die Dokumente zur Jahrespressekonferenz des Volkswagen Konzerns werden ab dem 13. März, 7:30 Uhr auf folgender Website verfügbar sein: https://www.volkswagen-group.com/de/geschaeftsbericht-und-ergebnisse-geschaeftsjahr-2023-18144