Der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust wird weltweit begangen, um die Erinnerung lebendig zu halten – so auch bei Volkswagen. Dort begann der Tag mit einer Kranzniederlegung am Gedenkstein für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter des Volkswagenwerks. Erinnerungsarbeit findet bei Volkswagen jedoch kontinuierlich über das ganze Jahr statt. Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit von Volkswagen Heritage mit der Berufsausbildung am Standort Wolfsburg: Sechs Auszubildende zum Industriekaufmann und zur Industriekauffrau haben im Vorfeld des Holocaust-Gedenktages intensiv im Volkswagen Konzernarchiv recherchiert. Sie haben sich - auch in ihrer Freizeit - mit dem Schicksal ehemaliger jüdischer Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen im damaligen Volkswagenwerk beschäftigt.
Das Ergebnis ihrer Arbeit sind drei Videoclips, in denen sie mit eigenen Worten jeweils einen Lebensweg darstellen. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung haben Jennifer Kellermann, Lina Missall, Lina Schröder, Nils Hegemann, Eny Jördis Landskron und Annika Kühn diese Videos präsentiert und über die Geschichte von Julie Nicholson, Judith Berger und Moshe Shen berichtet. Im Dialog mit Dieter Landenberger, Leiter Heritage, erörterten sie anschließend, was Erinnerung für sie bedeutet und welche Lehren sie aus der intensiven Recherche zur Geschichte des Nationalsozialismus für sich persönlich und ihren Alltag ziehen.
Markenchef Thomas Schäfer über das Projekt: „Unsere heutigen Auszubildenden haben nur noch selten die Chance, mit Zeitzeugen und Holocaust-Überlebenden ins Gespräch zu kommen. Umso wichtiger ist die Auseinandersetzung auf eine andere Art und Weise, wie es nun unsere jungen Kolleginnen und Kollegen mit ihrer Recherche getan haben. Sie halten damit die Erinnerung lebendig und setzen ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen.“
Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende am Standort Wolfsburg, Gerardo Scarpino, hält besonders große Stücke auf den engagierten Volkswagen Nachwuchs: „Stellvertretend für unsere jungen Kolleginnen und Kollegen haben wir heute sechs Auszubildende erlebt, die uns mit ihrem besonderen Engagement beeindrucken. Wir sind generell stolz auf unsere jungen Talente, die sich seit vielen Jahren so vielfältig der Geschichte stellen und für die Werte einer friedlichen und toleranten Gesellschaft einstehen. So trägt unser Nachwuchs für seine Generation dazu bei, dass aus Erinnerung weiterhin Verantwortung wird.“
Musikalisch begleitet wurde die Gedenkveranstaltung durch Mitglieder des Philharmonic Volkswagen Orchestra, die das Streichtrio des in Auschwitz ermordeten Komponisten Gideon Klein spielten.