In seiner 2025 an der Universität Bonn vorgelegten Doktorarbeit schließt Alexander von den Benken eine Lücke in der Unternehmensgeschichte der Porsche AG. Zentrum seiner Untersuchung ist die Frage, wie ein Nischenanbieter wie Porsche angesichts des enormen Kosten- und Konkurrenzdrucks in den Jahren der Ölpreiskrise überleben und sich seine Selbstständigkeit erhalten konnte. Seine Studie zeigt dabei deutlich die Entscheidungsprozesse bei der damaligen Porsche KG auf, die dazu führten, dass der seinerzeit kleine Sportwagenhersteller — im Gegensatz zu anderen europäischen Autobauern — nicht untergegangen ist, sondern sich einen festen Platz in der Riege exklusiver Marken sichern konnte.
In seinem Vortrag im Rahmen der Preisverleihung stellte Alexander von den Benken heraus, dass der konsequente Wandel vom eigentümergeführten zum managerbasierten Familienunternehmen ein zentraler Baustein war, Porsche trotz aller Krisenphänomene zum profitablen Automobilhersteller zu entwickeln.
Der 1992 geborene Alexander von den Benken begann seine Forschung 2017 als Doktorand im Unternehmensarchiv der Porsche AG und führte sie als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichtswissenschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zu Ende. Seit 2025 ist er Referent im Kulturdezernat des Landschaftsverband Rheinland (LVR). Neben seinen mehrjährigen Recherchen im Porsche Archiv hat er zudem Dokumente und Akten im Volkswagen Konzernarchiv intensiv genutzt. Daneben forschte er im Bundesarchiv sowie weiteren Landes- und Wirtschaftsarchiven. Dies mit großem Erfolg, denn sein Doktorvater Prof. Dr. Joachim Scholtyseck vom Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn beurteilte die Arbeit mit der Note „Sehr gut“.
Dieter Landenberger, Leiter der Abteilung Heritage bei der Volkswagen Group, hebt die Bedeutung der Arbeit hervor: „Die Geschichte der heutigen Porsche AG und der Volkswagen AG sind historisch eng verbunden. Mit seiner Dissertation hat Alexander von den Benken einen ganz entscheidenden Zeitraum beleuchtet, in dem zukunftsweisende Entscheidungen für beide Unternehmen getroffen wurden. Ich freue mich, dass die Arbeit in der Edition Porsche Museum publiziert werden wird und sie somit ein breites Publikum erreicht.“
Der Ivan-Hirst-Preis wird seit dem Jahr 2000 vom Konzernarchiv der Volkswagen Group verliehen und richtet sich an Nachwuchswissenschaftler, die sich in besonderer Weise mit der Unternehmensgeschichte von Volkswagen auseinandergesetzt haben. Der Namensgeber Ivan Hirst hatte als Senior Resident Officer der britischen Militärregierung in den Jahren zwischen 1945 und 1949 maßgeblich dabei mitgewirkt, die Weichen für die rasante Entwicklung der Volkswagenwerk GmbH im Wirtschaftswunder zu stellen. Sein Engagement galt dabei gleichermaßen den produktionstechnischen und betriebswirtschaftlichen wie den sozialen und politischen Rahmenbedingungen.









